UVR-Forum "Raumfahrt und Innovation" mit Prof. Jan Wörner am 20.05.2021


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Welche Herausforderungen, aber auch welche Chancen die Raumfahrt bietet, erläuterte beim Online-UVR-Forum am 20. Mai 2021 Prof. Dr. Johann-Dietrich "Jan" Wörner in seinem Vortrag "Raumfahrt und Innovation". Der neue Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech und frühere Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA erinnerte daran, dass selbst in politisch hochbrisanten Zeiten die zwischenstaatliche Kooperation bei Weltraumprojekten funktioniere und damit einen stabilisierenden Faktor auf der Welt darstelle.

Im Anschluss an die Begrüßung durch den UVR-Vorstandsvorsitzenden Olaf Tünkers, die Sie hier abrufen können, hielt Prof. Wörner seinen Vortrag. Diesen können Sie in voller Länge hier nochmals ansehen.

Prof. Wörner erinnerte daran, das über Satelliten nun seit einigen Jahrzehnten Klimaveränderungen dokumentiert werden und damit dem Umweltschutz Vortrieb gegeben wird - und dass das europäische Galileo-Navigationssystem dem amerikanischen GPS überlegen sei. Außerdem wies er auf laufende Projekte wie das James Webb Space Teleskop hin sowie die Raumsonde BepiColumbo, die Ende 2018 zu Ihrem siebenjährigen Flug zum Merkur startete.

Prof. Wörner geht davon aus, dass innerhalb eines Jahrzehnts erstmals seit nunmehr fast 50 Jahren wieder Menschen den Mond betreten werden - und dass es sicherlich zwanzig Jahre dauern wird, bis Menschen erstmals zum Mars fliegen werden.

Der Weltraumsicherheit misst Prof. Wörner besonders viel Bedeutung bei. Auch die Erde sei mit Ihrer Atmosphäre nicht automatisch sicher vor Meteoriten - 114 bestätigte Einschlagkrater auf der Erde belegten dies. Die Dinosaurier seien durch einen solchen riesigen Einschlag ausgerottet worden. In unserer hochtechnisierten Welt müsse man aber auch "im Kleinen" die Umwelt schützen, z. B. dem Einsammeln von Weltraumschrott mehr Aufmerksamkeit schenken; selbst die ISS habe schon Trümmerteilen ausweichen müssen.

Wenn man sich Europa aus dem Weltall anschaue, sehe man keine Grenzen zwischen den Staaten. Jedenfalls von hier aus gelte: "United Space in Europe".