Raus aus der Krise im Kopf


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Wie ein gigantischer Schleier lastet die Coronakrise über allem und erstickt das soziale Leben, bringt weite Teile der Wirtschaft zum Stillstand, die Kultur zum Schweigen und schnürt die Presse auf nur noch ein einziges Thema ein. Aber auch der Kopf leidet, wenn Begegnungen weniger werden, Gespräche verstummen, Eindrücke schwinden und sich im Düsseldorfer Aquazoo sogar die Fische langweilen. 

Die Neujahrsempfänge wären ein guter Weckruf für uns, um im direkten Dialog miteinander zu neuen Taten aufzubrechen und die Weichen für neue Pläne zu stellen. Aber daraus wird in diesem Jahr nichts, da auch diese Empfänge entfallen oder in eine Online-Veranstaltung umgewandelt werden, in der das Miteinander fehlen wird. 

Umso wichtiger scheint es, den Blick nach vorne zu richten und die wichtigen Themen, die unverändert auf der Tagesordnung stehen, endlich anzupacken. Dabei sind die positive Börsenentwicklung zum Ende des Jahres als Reaktion auf die abgeschlossenen Brexitverhandlungen, der positive Start der Impfungen und das verabschiedete Unterstützungspaket der EU vielleicht der richtige Startimpuls. 

Für Ratingen ist die gute Nachricht der Neuzugang der Firma Fujifilm, die ab Mitte des Jahres unseren Standort in Ratingen Ost bereichern wird. Dies zeugt von der Attraktivität unserer Stadt, in der in Zukunft noch mehr Menschen ihren Arbeitsmittelpunkt finden werden. Damit kommt das Thema Mobilität erneut auf unsere Tagesordnung zurück und verstärkt den Druck auf die Umsetzung längst überfälliger Projekte. Das gilt für den Ausbau der Infrastruktur in Ratingen Ost ebenso wie für die Fertigstellung der A 44, den Start der Westbahn und den unveränderten Traum eines Radschnellwegnetzes. Und damit bleibt auch der Wunsch nach dem besten Rezept für die Herausforderungen der Mobilität: Nämlich aus Einpendlern Einwohner zu machen und diesen neuen Bürgern hier bezahlbaren Wohnraum anzubieten. 

Insofern hat es uns gefreut, dass Bürgermeister Klaus Pesch zum Amtsantritt im Gespräch mit dem Unternehmensverband verkündet hat, dass er in jedem Jahr 300 neue Wohneinheiten auf unserem Stadtgebiet schaffen möchte. Das wären dann bis zum Ende seiner jetzigen Amtszeit 1500 Einheiten, Platz genug für 4000 bis 5000 neue Ratinger Bürger. 

Wenn uns die Coronakrise eins gelehrt hat, dann dass wir zukünftig mit unseren Entscheidungen schneller und mit unseren Systemen digitaler werden müssen. Vielleicht ist das auch ein Weckruf für die Stadtverwaltung, die Digitalisierung nun zügig anzugehen. Das alles wünschen wir uns für das Jahr 2021. 

Olaf Tünkers
Vorsitzender des Vorstands