Aufgaben für den Herbst


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Die Bundestagswahl liegt hinter uns. Die einen lecken ihre Wunden, die anderen sind euphorisch und wollen um jeden Preis regieren.

Die politischen Veränderungen im Kreis Mettmann halten sich in Grenzen. Im Nordkreis zieht Peter Beyer als hauchdünn gewählter Direktkandidat wieder für die CDU in den Bundestag ein, ebenso wie Kerstin Griese über die NRW-Landesliste der SPD. Ein Novum ist, dass mit Dr. Ophelia Nick erstmals eine Grüne den Nordkreis im Bundestag vertreten wird. Auch im Südkreis gibt es nicht viel Neues: nachdem Michaela Noll nicht mehr angetreten war, holte Dr. Klaus Wiener das Direktmandat für die CDU.

Egal in welcher Konstellation nun eine neue Bundesregierung zustande kommt: sie hat einen Berg von Aufgaben zu bewältigen. Vom Klimaschutz über Konzepte, dem demographischen Wandel und damit dem Abschmelzen der Renten zu begegnen, bis zur Digitalisierung. Letztere bietet ungeahnte Chancen – wenn sie nicht vom häufig überzogenen Datenschutz ausgebremst wird.

Aber auch weit weg von diesen Herausforderungen gibt es auf lokaler Ebene Themen, die zu lösen sind. Denn die Pandemie ist noch nicht vorbei – und der Winter steht vor der Tür. Da kämpfen Eltern darum, dass in der Schule Luftfilter eingebaut werden, damit die Schüler*innen nicht mit Winterjacke und Decke bei offenem Fenster im Klassenraum sitzen müssen. Zwar stellt das Land NRW 90 Mio. Euro zur Verfügung – das scheint aber nicht annähernd zu reichen. Abgesehen davon, dass es schon schwierig genug sein dürfte, überhaupt Handwerker zu bekommen, werden Luftfilter nach den Vorgaben der Förderrichtlinie abgelehnt, wenn Fenster zum Querlüften vorhanden sind. Heißt: Luftfilter nur dann, wenn sich Fenster gar nicht öffnen oder höchstens ein wenig kippen lassen.

In Duisburg führt das in einer Grundschule dazu, dass der dortige Förderverein sich bereit erklärt, die Hälfte der Anschaffungskosten für Luftfiltergeräte zu übernehmen. Dann bleiben aber pro Kind immer noch gut fünfzig Euro übrig, die von den Eltern zu tragen wären. Nun hofft die Schulpflegschaft, dass sich alle Eltern zur Kostenübernahme bereit erklären. Auch für die jährlichen Wartungskosten von 200 bis 400 Euro pro Gerät ist noch zu klären, wer diese Kosten übernehmen kann.

Es gibt also weiterhin viele Herausforderungen – egal ob auf Bundesebene oder regional vor Ort.

Dr. Axel Mauersberger
Geschäftsführer
Unternehmensverband Ratingen e.V.