Sonder-Konjunkturumfrage Frühjahr 2021: Ein sehr positiver Blick nach vorn


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In Ergänzung zur jährlichen Konjunkturumfrage zum Jahresende hat der Unternehmensverband Ratingen e.V. (UVR) zum Frühjahr 2021 seine zweite Corona-Sonderumfrage bei den Ratinger Unternehmern durchgeführt. Die Ergebnisse lassen sehr positiv aufhorchen. Das betrifft sowohl die derzeitige Lage als auch die Erwartungen auf Sicht eines Jahres.

Nachdem noch zum Jahresende nur achtzehn Prozent der Befragten einen höheren Auftragseingang als im Vorjahr verzeichneten, hat sich dieses Bild im ersten Quartal 2021 erheblich verbessert. Mehr als die Hälfte der Unternehmen berichten nun von einem gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Auftragseingang. Nur rund jedes siebte Unternehmen hatte rückläufige Auftragseingänge, bei einem guten Drittel ist der Auftragseingang unverändert.

Dies spiegelt sich auch wider im Umsatz des ersten Quartals, der ebenfalls bei mehr als der Hälfte der Unternehmen gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Rund dreißig Prozent der befragten Wirtschaftsvertreter berichten von gleich bleibenden Umsätzen, während knapp zwanzig Prozent einen Umsatzrückgang verzeichnen müssen. Noch Ende 2020 beklagte mit sechzig Prozent mehr als die Hälfte der Unternehmen rückläufige Umsätze.

Die guten Zahlen wirken sich auch positiv auf die Gewinnschätzungen des ersten Quartals 2021 aus. Bei fast der Hälfte der befragten Unternehmen sind die Gewinne gestiegen, knapp 38 Prozent berichten von einer gleichbleibenden Gewinnlage. Im Vergleich dazu meldeten noch sechzig Prozent der Unternehmer Ende 2020 rückläufige Gewinne.

Die Ergebnisse haben auch positive Auswirkungen auf die Mitarbeiterzahlen. Während knapp die Hälfte der Unternehmen von einer gleichbleibenden Mitarbeiterzahl spricht, hat gut ein Viertel der Befragten zusätzliches Personal eingestellt. Ein knappes Viertel der Unternehmen hat hingegen Personal abbauen müssen.

„Offensichtlich gehen die Unternehmen davon aus, dass mit einer zunehmenden Zahl von Geimpften die Geschäfte noch besser werden“, meint UVR-Vorstandsvorsitzender Olaf Tünkers. „Die Geschäftserwartungen auf Jahressicht sind jedenfalls so gut wie lange nicht mehr – wenn auch von einem niedrigeren Niveau kommend.“

Während sich positive und negative Geschäftserwartungen Ende 2020 noch in etwa die Waage gehalten haben, überwiegen nun die positiven Stimmen bei weitem. Zwei Drittel der Befragten erwarten auf Jahressicht eine Verbesserung der Geschäfte, rund ein Drittel der Unternehmer geht davon aus, dass die Geschäfte auf dem jetzigen Niveau verbleiben. „Dass nicht ein einziges der befragten Unternehmen auf Jahressicht schlechtere Geschäfte befürchtet, haben wir in den fünfzehn Jahren, in denen wir die Konjunkturumfrage durchführen, noch nie erlebt“, sagt UVR-Geschäftsführer Dr. Axel Mauersberger. „Auch wenn man berücksichtigt, von welchem Niveau wir kommen, ist das eine beeindruckende Entwicklung.“

Dass diese Geschäftserwartungen eine positive Auswirkung auf den Arbeitsmarkt haben werden, belegen auch die Angaben zu den Mitarbeiterzahlen. Nicht ein einziges Unternehmen befürchtet, auf Jahressicht Personal abbauen zu müssen. Rund 46 Prozent der Unternehmer erwarten keine Veränderungen bei der Zahl der Mitarbeiter. Mit rund 54 Prozent wollen mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer auf Sicht eines Jahres noch zusätzliches Personal einstellen.

Zu hoffen bleibt, dass diese positiven Erwartungen nicht durch neue bürokratische Hürden getrübt werden. Die Versuche von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, im Schlussspurt der Legislaturperiode noch zusätzliche Regelungen bei mobiler Arbeit und Beschränkungen bei befristeten Arbeitsverhältnissen einzuführen, sind jedenfalls äußerst kontraproduktiv.