Wir brauchen durchgängige Fahrradtrassen


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Als Ratinger Bürger aus dem Stadtteil Lintorf freut man sich darüber, dass der Radweg auf der Fritz-Bauer-Straße nun endlich fertiggestellt worden ist. Auf dem Flüsterasphalt, der die durch starkem Sträucherbewuchs eingeengte Holperstrecke abgelöst hat, kommt man tatsächlich sehr zügig voran. Was fehlt, sind die Anbindungen. Dies gilt gerade für Lintorf, wo man nur als Ortskundiger die richtige Verbindung von der Lintorfer Innenstadt zur neuen Einpendlerachse nach Ratingen findet. Genau das ist das Problem des gesamten Radwegenetzes, das in der Vergangenheit eher aus touristischer Sicht gestaltet wurde. Beispielhaft hierfür steht der Panoramaweg von Kettwig bis nach Velbert.

Was wir aber brauchen, um unseren Mitarbeiter*innen das Fahrrad als echte Alternative zum Auto schmackhaft zu machen, sind kreuzungsfreie und durchgängige Fahrradtrassen, die sich weniger durch landschaftlich attraktive Gebiete schlängeln, sondern uns auf dem kürzesten Weg mit unserem E-Bike oder Gravel-Bike von A nach B bringen. Vielleicht sogar auf Fahrradhochbahnen, die ich vor einigen Jahren in der Innenstadt von Puebla in Mexico entdecken konnte, in einer Stadt, die nicht gerade als Fahrradoase bekannt ist.

Vor dem Hintergrund der bekannten täglichen Pendlerströme brauchen wir in Ratingen besonders Fahrradtrassen in Richtung Düsseldorf sowie vernünftige Anbindungen in unsere Nachbarstädte im Nordkreis Mettmann wie Heiligenhaus, Velbert, Mettmann und Erkrath.

Wenn diese Achsen genauso gut ausgebaut wären wie das neue Teilstück der Fritz-Bauer-Straße, würden sicherlich einige der täglichen Ein- und Auspendler statt des Autos das Fahrrad als echte Alternative begreifen. Das gilt gerade jetzt im Sommer, wo die Witterungsverhältnisse das Fahrradfahren am Morgen und Abend zu einem Vergnügen machen. 

Olaf Tünkers
Tünkers Maschinenbau GmbH
Vorstandsvorsitzender des Unternehmensverband Ratingen e.V.