
Den längsten Tag des Jahres haben wir bereits hinter uns gelassen. Dass das auch für den heißesten Tag des Jahres gilt, ist eher unwahrscheinlich. In einer Woche beginnen die sechswöchigen Sommerferien – und nicht lange danach stehen die Kommunalwahlen an. Am 14. September werden die kommunalen Parlamente neu gewählt – im Kreis Mettmann nicht nur in den kreisangehörigen Städten, sondern auch der Kreistag stellt sich neu auf.
Für Ratingen gilt ebenso wie für den Kreis: es wird personelle Veränderungen an der Spitze geben. Landrat Thomas Hendele tritt nach 26 Jahren im Amt nicht mehr an. Es bewerben sich die Haaner Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke für die CDU und das Kreistagsmitglied Rainer Hübinger für die SPD. Das Bewerberfeld ist also übersichtlich – was man für Ratingen nicht sagen kann, wo Klaus Konrad Pesch nicht mehr antritt. Insgesamt gibt es sechs Bewerber*innen um das Amt des Bürgermeisters: für die CDU tritt Patrick Anders an, derzeit Erster Beigeordneter der Stadt. Rosa-Maria Kaleja vertritt die SPD, Bündnis 90/Die Grünen haben Jörn-Eric Morgenroth zum Kandidaten gekürt. Für die BürgerUnion tritt wieder Rainer Vogt an, den Rechtsanwalt Dr. Markus Sondermann hat die FDP als Kandidaten aufgestellt, und Fiona Fabulous bewirbt sich für Die Partei.
Während auf Kreisebene keine Stichwahl notwendig ist, spricht in Ratingen wieder viel dafür, dass es ein Kopf-an-Kopf-Rennen geben wird, das sich erst in der Stichwahl am 28. September entscheiden wird. Aber egal wie die Wahlen ausgehen werden, es gilt wie immer: wichtig ist, dass möglichst viele Menschen zur Wahl gehen. Bei den letzten Kommunalwahlen 2020 lag die Wahlbeteiligung NRW-weit bei nur 51,9 Prozent – fast die Hälfte aller Wahlberechtigten blieb also zu Hause. Das ist bedauerlich, zumal es bei der Wahl um die Richtung für die nächsten fünf Jahre in Stadt und Kreis geht.
Die regionalen Parlamente entscheiden über viele Themen, die die Bürger vor Ort direkt betreffen. Insbesondere Verkehr und Mobilität, aber auch Dinge wie Schule, Stadtentwicklung und Sicherheit vor Ort gehören zu den regionalen Themen, bei denen es wichtig ist, die richtigen Weichen zu stellen.
Sowohl in den einzelnen Städten des Kreises als auch auf Kreisebene sind Themen zu lösen, die unser Zusammenleben vor Ort betreffen und auch darüber entscheiden, ob wir uns hier wohlfühlen können. Man denke nur an die Umsetzung der Energiewende, die kommunale Wärmeplanung oder – das haben uns die extrem heißen Sommertage gerade gezeigt – die Planungen für mehr Grün und bauliche Veränderungen in den Innenstädten.
Die Zahl der zukunftsweisenden Entscheidungen vor Ort wird absehbar weiter steigen. Daher ist es so wichtig, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in die Entscheidungsprozesse einbringen. Soweit sie das nicht zum Beispiel als sachverständige Bürger tun, verbessert eine hohe Wahlbeteiligung die demokratische Legitimation von Kreistag und Stadträten bei ihren sicher nicht immer einfachen Entscheidungen. Und nebenbei sorgt eine hohe Wahlbeteiligung dafür, dass Parteien am linken und rechten Rand nicht das Feld überlassen wird.
Dr. Axel Mauersberger, Geschäftsführer