A44 - Die Einpendlerachse


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Gerade frisch erschienen ist das Statistische Jahrbuch der Stadt Ratingen. Dort nachzulesen ist, dass die Zahl der Einpendler weiter gestiegen ist, auf jetzt 35.000 täglich.

Der Einpendlerüberschuss, also die Zahl Einpendler minus Auspendler, liegt jetzt bei der Rekordmarke von 12.500. Das ist auch das Ergebnis unserer erfolgreichen Ansiedlungspolitik, mit der wir viele namhafte Unternehmen für unseren Standort gewinnen konnten. Das kann man sehr anschaulich an dem enormen Wachstum des Bürostandorts Ratingen-Ost erkennen. Woher kommen nun die Einpendler?  – Die Statistik sagt, dass die Mehrzahl der Pendler aus Düsseldorf, dem Ruhrgebiet und dem Kreis Mettmann kommen.  Die Infrastrukturachsen zu diesen Gebieten weiter auszubauen, muss deshalb im Interesse unserer Stadt liegen.

Auch deshalb ist die Fertigstellung der A44 für uns als Einpendlerstadt so wichtig. Es ist mehr als unverständlich, dass die Autobahn 50 Jahre nach Planungsbeginn immer noch ein Stückwerk ist, ein Zeitraum, in dem in Bayern wahrscheinlich jede Landstraße dreimal vollsaniert wurde. Wir freuen uns, dass jetzt ein weiterer Brückenabschnitt steht, aber als Stückwerk funktioniert eine Autobahn nicht.

Mit der A44 haben wir außerdem die Chance, etwas Verbindendes für die Städte im Nordkreis Mettmann, zwischen der Ruhr im Norden und der Düssel im Süden, zu schaffen, etwas, das mehr als nur eine weitere Autostraße ist.

In diesem Zusammenhang ist die zugegeben visionäre Idee einer auf der A44-Trasse aufgeständerten Hochbahn, eingebracht von Heiligenhaus und Velbert, mutig und äußerst interessant.

Gut vorstellen könnte man sich auch einen Solarpark an den Böschungen der Autobahn, wie es zum Beispiel in den Niederlanden an vielen Stellen realisiert wurde. Vielleicht wäre die Solarparklinie auch ein Baustein für ein überkommunales Energienetzwerk, unter Umständen im Verbund der Stadtwerke des Nordkreises Mettmann.

Mit diesen Zusatzelementen könnte sich die dann durchgängige A44 zu einer echten Lebensader und einem Impulsgeber entwickeln, der die Gemeinden im Nordkreis Mettmann befruchtet und belebt.

Für die Stadt Ratingen und die Ratinger Unternehmen wäre eine fertiggestellte A44, als funktionierende Einpendlerachse, ein echter Gewinn und weiterer Standortvorteil.

Olaf Tünkers
Vorsitzender
Unternehmensverband Ratingen e.V.